Februar, traditionell vorentscheidende Saisonphase und mit den WWU Baskets Münster gab sich der aktuelle Tabellenführer die Ehre in der Margon-Arena. Mit am Start: Ex-Titan und Center-Hüne Kai Hänig. Im doppelten Sinne also ein schwerer Brocken für unsere Jungs, wenngleich die Heimbilanz der Titans Hoffnung auf einen Favoritensturz machen konnte.
Ein Auswärtsspiel hinterlässt Spuren...
Nach der heftigen Klatsche in Oldenburg wurde in unseren Reihen viel diskutiert. Hatten wir es zum Heimspiel gegen Iserlohn noch mit einer motivierenden Spruchbandaktion probiert, schien der Erfolg direkt nach einem Spielschon wieder
verpufft. Anders war die Demütigung im Emsland nicht zu erklären. Klar, dass das nicht nur die Spieler, sondern auch wir nicht auf uns sitzen lassen konnten.
Wir entschieden uns diesmal für die vielleicht drastischste Variante. Um den Spielern vor Augen zu halten wie viele Schmerzen Oldenburg hinterlassen hatte, verzichteten wir zum Einlauf und in den
ersten beiden Spielminuten auf audiovisuellen Support. Solche Boykotte sind natürlich extreme Mittel und sollten auch nur in extremen Situationen angewendet werden. Doch in unseren Augen stellte die katastrophale Leistung von Oldenburg, noch dazu mitten im Abstiegskampf, eine solche
Extremsituation dar.
...unser Wirkungstreffer auch
Das Ergebnis unserer Aktion war auch für uns gruselig. Vereinzelt waren ein paar Klatscher und Rufe zu vernehmen. Sonst herrschte außer dem Quietschen der Schuhe auf dem Hallenboden geradezu
gespenstische Ruhe. Irre. Doch es schien sich eine Wirkung zu entfalten. Unsere Jungs legten los wie die Feuerwehr und als wir nach 120 Sekunden das Stimmungspedal in die Ölwanne traten, hatte
man bereits eine zweistellige Führung erzielt.
Die Gegenreaktion der Münsteraner ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Zumindest sportlich. In Sachen Support blieben die Gäste trotz beachtlicher Anzahl unauffällig, was am Fehlen eines
koordinierten Einsatzes gelegen haben dürfte. Ein traditioneller kurzer Plausch mit dem Gegenüber fand natürlich trotzdem statt. Am Sieger auf den Rängen gab es aber keinen Zweifel.
Mit dem Rücken zur Wand
Auf dem Feld sah das allerdings anders aus. Trotz des tollen Starts erwischte die Titans mal wieder ihr aktuelles Problem: fehlende Konstanz und eine miese Dreierquote. Und so kam es, wie es
kommen musste. In den letzten fünf Spielminuten erzielte man keinen einzigen Punkt mehr, musste in die Overtime und blieb weitere fünf Minuten ohne eigenen Zähler. Das lässt sich vermutlich kein
Gegner nehmen und so machten die Gäste den Sack zu.
Mit noch drei verbleibenden Spielen in der Hauptrunde heißt es nun endlich aufzuwachen und alles für den Klassenerhalt in die Waagschale zu werfen. Jeder Sieg zählt! Egal ob es noch irgendwie für
die Playoffs reichen soll oder um eine gute Ausgangsposition für die Playdowns geht.
Dresden Titans - WWU Baskets Münster (67:75 n. V.)
19. Spieltag, 2. Bundesliga ProB
Zuschauer: 1.234
Gäste: ca. 20
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