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Rückschau - Wer es nicht fühlt, kann es nicht verstehen

Wieder geht der Blick zurück und diesmal ganz besonders weit. Kurz vor Weihnachten 2012 erlebten fünf Reiselustige (andere Quellen sagen es waren Irre) eine der prägendsten Auswärtsfahrten in der damals noch jüngeren Geschichte der Dresdner Basketballfankultur. 700 Kilometer und über zehn Stunden Zugfahrt wurden von einem wichtigen Auswärtssieg und der Grundsteinlegung der Gruppenfreundschaft zum Inferno Konstanz wett gemacht. Lest hier, warum wir es wieder tun würden.

 

Wer es nicht fühlt, kann es nicht verstehen

 

„Wir picken uns immer die Rosinen raus“, so unsere einvernehmliche Auffassung im Vorfeld des Reiseantritts bezüglich der Auswahl unserer Auswärtsziele. Doch schon während eines frühen Abschnitts dieser Mammuttour ins rund 700 Kilometer entfernte Konstanz, beschlichen uns erste Zweifel daran. Denn an diesem Wochenende würden wir insgesamt 21 Stunden auf den Schienen dieser Republik verbringen, mehr Zeit als für den Aufenhalt inklusive Übernachtung vor Ort, geschweige denn für den eigentlichen Spielbesuch, vorgesehen waren. Doch wir waren schon mitten drin, auf unserer längsten Auswärtsfahrt der Gruppengeschichte.

 

Dieser Trip besaß also einen ganz besonderen Charakter, den eines Meilensteins. Davon abgesehen sind solche Trips für uns aktive Fans ohnehin viel mehr als der bloße Personentransfer von A nach B. Vielmehr vereinte er verschiedene Aspekte, wie jenen der Unterstützungsleistung für die Mannschaft in einem wichtigen Spiel, mit der integrierenden Wirkung einer Teambuildingmaßnahme sowie dem verbissenen Selbstbeweis der eigenen Willensstärke und dem Livevergleich mit einer anderen Fangruppe auf etwa gleichem Entwicklungsstand. Nicht zuletzt bereicherte die Möglichkeit zu einem Erfahrungsaustausch mit eben jener Gruppe die üppige Liste der Anreizpunkte.

 

Nach viermaligem Umsteigen, aber ohne Verspätungen, erreichten wir am Samstagabend leicht verspannt unser Ziel. Die angesichts der Reisestrapazen verloren geglaubten Kräfte erlangten wir jedoch mit jeder Minute, mit der der Anpfiff näherrückte, zurück. Ein wahrhaft elektrisierendes Kribbeln durchfuhr unsere Glieder, als wir die Schänzlehalle betraten. Nach dem Gruß zur Mannschaft zog Inferno Konstanz, die aktiven Fans der Heimseite, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Mit zehn bis 15 Mann hatte sich die Meute bereits warm gesungen und wusste auch optisch mit schönem und vielfältigem Materialeinsatz zu überzeugen. Dem wollten wir selbstverständlich in Nichts nachstehen und begannen damit, uns mit unseren Utensilien in der linken Hälfte der einzigen Tribüne unterm Hallendach breit zu machen.

 

Das Spiel begann und unsere Jungs erwiderten unsere überbordernde Motivation mit einer sehr guten Startphase. Allerdings gelang den Konstanzer Korbjägern bis zur Halbzeit der Ausgleich. Dies hatte für uns auf den Rängen zur Folge, dass wir uns, angesichts der anziehenden Dynamik der Heimkulisse, dem sprichwörtlichen Kampf gegen Windmühlen ausgesetzt sahen. Gleichwohl stachelte dies unsere fünfköpfige Abordnung zu neuen Höchstleistungen an. Ohnehin bestand unser Ziel nicht darin mit kaum einem halben Dutzend Kehlen die Heimseite nieder zu brüllen, sondern vielmehr ein wirkungsvolles Zeichen unseres unbändigen Sieges- und Einsatzwillens zu setzen.

 

Dieses Vorhaben schien von Erfolg beschieden, denn die Mannschaft spielte fortan glänzend auf und sorgte mit einer überragenden Dreierquote und letztendlich dem deutlichen Auswärtssieg samt ‚direktem Vergleich‘ für ekstatische Jubelausbrüche bei den Mitgereisten. Dieser „Ausflug“ hatte sich also gelohnt!

Auch die Konstanzer Fans und Zuschauer besitzen einen Anteil an diesem äußerst zufriedenstellenden Fazit. Denn trotz des aufregenden Spielverlaufs und der herben Niederlage in der eigenen Halle trat man uns ausgesprochen fair und respektvoll gegenüber. Auch die Jungs vom Inferno, mit denen wir uns noch einige Zeit nach Spielende bei dem einen oder anderen Bierchen über die jeweiligen Erfahrungen und Entwicklungen der Fangruppen austauschten, bleiben uns in guter Erinnerung. In dem lockeren Gespräch wurden beide Seiten in ihrem eingeschlagenen Weg bestätigt und erkannten Stärken und Potentiale ihrer jeweiligen Aktivitäten.

Wir hoffen daher auf ein Wiedersehen in der Pro B in der nächsten Saison. Denn ungeachtet der vielen positiven Eindrücke, die wir von dieser Tour mitnehmen, haben wir fürs Erste genug Zeit in den Zügen des Südens verbracht. Unterm Strich bleibt dennoch eine gelungene Auswärtsfahrt, die den optimalen Abschluss eines unglaublich erfolgreichen Jahres für die Dresden Titans und ihre Fans darstellt.

 

Auf zu neuen Ufern in 2013!


ifm Baskets Konstanz vs. Dresden Titans
(71:91)

13. Spieltag, 2. Bundesliga Pro B
Zuschauer: 700
Gäste: 5

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